Berlin | In der Nacht auf Sonntag haben bislang Unbekannte mehrfach Steine auf Polizeiautos geworfen. Ein Angestellter des polizeilichen Objektschutzes wurde dabei am Auge und Gesicht verletzt und insgesamt fünf Polizeiautos stark beschädigt.
Zunächst wurde gegen 2 Uhr ein Fahrzeug des Zentralen Objektschutzes während einer Streifenfahrt in der Köpenicker Straße in Höhe der Adalbertstraße beworfen. Als wenige Minuten später alarmierte Funkwagen eintrafen, prasselten erneut Steine nieder und trafen die Autos. Die etwa 10 – 15 vermummten Täter konnten unerkannt flüchten. Der polizeiliche Staatsschutz beim LKA hat die Ermittlungen übernommen.
Das Social-Media-Team der Polizei Berlin reagiert mit einer Botschaft im Netz. Darin heißt es: „Polizistinnen und Polizisten sind Männer und Frauen, Väter und Mütter, Freundinnen und Freunde, die sich für diese Entbehrungen bei der Berufswahl entschieden haben. Wofür Sie sich jedoch nicht entschieden haben – und was sie sich auch nicht gefallen lassen müssen, sind solche feigen Angriffe.“
Tausende Menschen likten und teilten den Post der Polizei Berlin und drückten damit ihre Unterstützung aus. Auch von der Politik kamen Reaktionen zu dem Angriff.
Eine Botschaft, die wir wichtig finden und gerne teilen. #Polizei #Sicherheit https://t.co/WtixDXGVPj
— BMI (@BMI_Bund) 22. Januar 2017
Am Montag tauchte auf einer linksextremistischen Internetplattform ein vermeintliches Bekennerschreiben auf. Darin heißt es: „Wir haben in der vergangenen Nacht mehrfach Steine auf Bullenautos geworfen.“ Und weiter: „Die Bullen sind Teil der Unterdrückung und Gewalt gegen die Menschen.“
Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) verurteilte die Steinwürfe scharf. Kein politisches Ziel rechtfertige es, Gewalt gegen Menschen auszuüben, sagte Geisel am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Ihn freue daher besonders, dass viele Berliner ihre Anteilnahme mit der Polizei erklärt hätten. „Das zeigt, dass die feigen Täter das Gegenteil erreichen, eine Solidarisierung der Berliner mit ihrer Polizei.“
Innensenator Geisel verurteilt im #ISOA den feigen Angriff auf unsere Kolleg. und dankt für ihre große Anteilnahme & Unterstützung.
^yt— Polizei Berlin (@polizeiberlin) 23. Januar 2017