Dresden | Am gestrigen Donnerstag (19.11.2015) schlugen die Fahnder des Zollfahndungsamt Dresden mit umfassender Unterstützung durch Kräfte der Bereitschaftspolizei Sachsen, der Polizeidirektionen Sachsen – Anhalt / Süd und Sachsen- Anhalt / Ost erneut zu. Im Rahmen des Zugriffs und anschließenden Ermittlungen vor zwei in Coswig – wir berichteten – ergaben sich neue Anhaltspunkte für eine weitere ähnliche Anlage im Ostharz.
Bei den sofort zu den Hinweisen aufgenommenen Ermittlungen konnte eine ähnliche Plantage in einem offensichtlich leerstehenden Objekt bei Gernrode / Quedlinburg lokalisiert werden.
Das Zollfahndungsamt Dresden machte kurzen Prozess und stürmte die Halle. Dabei wurden zwei vietnamesische Staatsangehörige im Alter von 29 und 30 Jahren, die sich vermutlich als Gärtner in der Plantage aufhielten, festgenommen. „In der nunmehr entdeckten Aufzuchtanlage konnten mehr als 4.000 Marihuana – Pflanzen in verschiedenen Aufwuchsstadien festgestellt werden. Aus den Blütenständen der vorgefundenen Cannabispflanzen hätten rund 100 kg Marihuana mit einem Schwarzmarktwert von rund 1 Million Euro gewonnen werden können„, sagte der Sprecher des Zollfahndungsamt Dresden Eberhard Thiedmann.
Nach ersten Erkenntnissen steht diese Plantage im engen Zusammenhang mit der am 17.11.15 ausgehobenen Anlage in Coswig (Anhalt). Ebenso wie bei der vorherigen Anlage, wird die Plantage nach Beweissicherungsmaßnahmen durch Spezialkräfte der Polizei Sachsen – Anhalt und des LKA Sachsen – Anhalt sichergestellt und abgebaut. Die aufgefundenen Cannabispflanzen werden unmittelbar vernichtet.
Damit gelang es durch umfassende und zielgerichtete Ermittlungen des Zollfahndungsamtes Dresden sowie mit tatkräftiger Unterstützung durch Polizeieinheiten der Länder Sachsen – Anhalt und Sachsen, aber auch dem Zollfahndungsamt Berlin – Brandenburg, dem Spezialeinsatzkommando (SEK) Brandenburg und der Spezialeinheit des Zollkriminalamts ZUZ – Zentrale Unterstützungsgruppe Zoll – innerhalb von zwei Tagen rund 9.000 Cannabispflanzen in einem Schwarzmarktwert von rund 2 Millionen Euro sicherzustellen.
„Durch den Abbau und die Vernichtung der professionellen Aufzuchtanlagen, welche hauptsächlich mit starker Unterstützung durch das THW Sachsen – Anhalt erfolgt, kann zudem nachhaltig die Versorgung des Schwarzmarktes mit Marihuana aus üblicherweise vier bis fünf Ernten pro Jahr verhindert werden„, so Thiedmann abschließend.